Unfreiwilliger Harnverlust (Harninkontinenz), im Volksmund oft
als "Blasenschwäche" bezeichnet, ist ein sehr weit verbreitetes
Leiden. Schätzungen gehen davon aus, dass jede 4. Frau und jeder
10. Mann im Laufe des Lebens von diesem Problem betroffen sind. Mit zunehmendem
Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, an unfreiwilligem Harnverlust oder
Schwierigkeiten bei der Blasenentleerung zu leiden. Und doch spricht kaum
jemand offen über Inkontinenz. Viele Betroffene ziehen sich aus Angst,
ihr Problem könnte in der Öffentlichkeit, im Freundeskreis oder
in der Familie bemerkt werden, zurück und vereinsamen. Inkontinenz
kann viele Ursachen haben, viele lassen sich beheben. Entzündungen,
hormonelle Veränderungen bzw. Hormonmangel oder vergrößerte
Prostata, aber auch Medikamente können die Ursache dafür sein
bzw. die Beschwerden verstärken. Ebenso kann es nach einer Schwangerschaft
durch eine Schwächung der Beckenbodenmuskulatur zu unfreiwilligem
Harnverlust kommen. Die oft gehörte Annahme, dass "Blasenschwäche
im Alter" unabwendbar ist und dass man nichts dagegen tun kann, ist
falsch. Der Arztbesuch ist ein erster wichtiger Schritt, um die Ursachen
der Inkontinenz erkennen und wirksame therapeutische Maßnahmen setzen
zu können.
Was kann ich dagegen tun:
Das beste Mittel gegen Stressinkontinenz ist das Training der Beckenbodenmuskulatur.
Diese Übungen sind nicht nur etwas für Betroffene, denn sie
dienen genauso zur Vorbeugung einer Inkontinenz. Medikamentös kann
man durch pflanzliche Präparate aus Kürbissamen, Goldrutenkraut,
Gewürzsumach und Ackerquecke die Blasenfunktion günstig beeinflussen.
Diese erhalten Sie rezeptfrei bei uns in der Apotheke.
Natürlich gibt es auch eine Vielzahl von Inkontinenzhilfen, welche
Ausscheidungen auffangen bzw. möglichst hautfern ableiten, speichern
und sammeln, um Infektionen und sonstige Störungen zu verhindern.
Dazu gehören u.a. saugende Vorlagen, Windelhosen, Katheter und
Urinableiter.
Info: Listen von Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen erhalten Sie
von:
Gesellschaft für Inkontinenzhilfe e.V.
www.gih.de