Die Tätigkeit der Blase wird vom Gehirn (1) über das Rückenmark (2) kontrolliert. Nervenimpulse, die über mehrere Schaltzentren (S) geleitet werden, steuern das Zusammenspiel von Blasenwandmuskulatur (3), innerem (4) uns äusserem (5) Blasenschließmuskel bei der Urinspeicherung in der Blase und bei der Entleerung durch die Harnröhre (6)


Unfreiwilliger Harnverlust (Harninkontinenz), im Volksmund oft als "Blasenschwäche" bezeichnet, ist ein sehr weit verbreitetes Leiden. Schätzungen gehen davon aus, dass jede 4. Frau und jeder 10. Mann im Laufe des Lebens von diesem Problem betroffen sind. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, an unfreiwilligem Harnverlust oder Schwierigkeiten bei der Blasenentleerung zu leiden. Und doch spricht kaum jemand offen über Inkontinenz. Viele Betroffene ziehen sich aus Angst, ihr Problem könnte in der Öffentlichkeit, im Freundeskreis oder in der Familie bemerkt werden, zurück und vereinsamen. Inkontinenz kann viele Ursachen haben, viele lassen sich beheben. Entzündungen, hormonelle Veränderungen bzw. Hormonmangel oder vergrößerte Prostata, aber auch Medikamente können die Ursache dafür sein bzw. die Beschwerden verstärken. Ebenso kann es nach einer Schwangerschaft durch eine Schwächung der Beckenbodenmuskulatur zu unfreiwilligem Harnverlust kommen. Die oft gehörte Annahme, dass "Blasenschwäche im Alter" unabwendbar ist und dass man nichts dagegen tun kann, ist falsch. Der Arztbesuch ist ein erster wichtiger Schritt, um die Ursachen der Inkontinenz erkennen und wirksame therapeutische Maßnahmen setzen zu können.

Was kann ich dagegen tun:

Das beste Mittel gegen Stressinkontinenz ist das Training der Beckenbodenmuskulatur. Diese Übungen sind nicht nur etwas für Betroffene, denn sie dienen genauso zur Vorbeugung einer Inkontinenz. Medikamentös kann man durch pflanzliche Präparate aus Kürbissamen, Goldrutenkraut, Gewürzsumach und Ackerquecke die Blasenfunktion günstig beeinflussen. Diese erhalten Sie rezeptfrei bei uns in der Apotheke.
Natürlich gibt es auch eine Vielzahl von Inkontinenzhilfen, welche Ausscheidungen auffangen bzw. möglichst hautfern ableiten, speichern und sammeln, um Infektionen und sonstige Störungen zu verhindern. Dazu gehören u.a. saugende Vorlagen, Windelhosen, Katheter und Urinableiter.

Info: Listen von Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen erhalten Sie von:
Gesellschaft für Inkontinenzhilfe e.V.
www.gih.de